Besuch von Schülern/-innen aus Bolivien beim Kreis Dithmarschen
Drei Schülerinnen und Schüler aus Bolivien besuchten am vergangenen Mittwoch mit ihren deutschen PartnerInnen den Kreistagssaal Dithmarschens, um Informationen zu erhalten über das Gebiet, in dem sie sich bis zum kommenden Dezember hauptsächlich aufhalten werden.
Landrat Dr. Klimant ließ es sich nicht nehmen, als Leiter der Verwaltung Dithmarschens die Gäste aus der Andenrepublik persönlich zu begrüßen, zu informieren und anschließend in einem gemeinsamen Mittagessen zu bewirten. Dr. Klimant lieferte in einem kurzen und anschaulichen Vortrag interessante Informationen über die geographischen und wirtschaftlichen Strukturen seines Kreises für die SchülerInnen aus dem höchsten Regierungssitz der Welt, so dass zumindest ein erster Eindruck aus erster Hand vermittelt werden konnte, der dann später sicherlich durch eigene Erfahrungen vertieft werden kann.
Größer kann der Gegensatz nicht sein. Nachdem die drei Schülerinnen und Schüler am vergangenen Sonntag ihre anstrengende und umständliche Reise in der Andenmetropole La Paz auf 4.000 Metern starteten, beendeten sie diese auf Meeresspiegelniveau in Hamburg. Nach dem Trubel von La Paz sind jetzt also Ruhe direkt am Deich der Nordsee und gegebenenfalls Wattwanderungen angesagt.
In Heide werden Analucia Vargas Camacho, Julian Schmid und Alexia Babosa Arinez aus der zehnten Klasse der Deutschen Schule La Paz das Werner-Heisenberg-Gymnasium besuchen. Am Colegio Alemán in La Paz ist Deutsch die erste Fremdsprache, und alle Schüler reisen am Ende der zehnten Klasse für drei Monate in das das Land, dessen Sprache sie seit dem Eintritt in den Kindergarten erlernen. Im Augenblick halten sich demnach ungefähr 60 SchülerInnen aus dem Regierungssitz Boliviens in Deutschland auf, von denen es eben drei nach Heide verschlagen hat.
.
Trotz der norddeutschen Abgeschiedenheit erwartet die drei Gäste aus Südamerika ein interessantes Programm. Sie werden einerseits das deutsche Schulsystem als normale Schüler kennenlernen und hoffentlich ihre Deutschkenntnisse immens verbessern.
Weiterhin ist natürlich auch das Alltags- und Familienleben in Deutschland interessant und völlig unterschiedlich von dem in ihrer Heimat. Andererseits haben auch ihre deutschen Gastgeber schon Pläne geschmiedet, um die nächsten drei Monate in Deutschland so abwechslungsreich wie möglich zu gestalten, Besuche in Hamburg und Kiel und weitere Fahrten durch das nördlichste Bundesland und die Bundesrepublik stehen unter anderem auf dem Programm.
Dann gibt es natürliche weitere Unternehmungen während der Herbstferien, so dass auf den verschiedensten Gebieten neue landeskundliche Erfahrungen gesammelt werde können.
Alle Beteiligten erhoffen sich natürlich, dass die drei Gäste aus Südamerika mit einem positiven und lebendigen Deutschlandbild und voller neuer Impressionen nach Bolivien zurückkehren und diese Erkenntnisse anschließend auch in den Schulalltag und ihr normales Leben einbringen werden. Helmut Raffel