Ansprachen während der Galaveranstaltung zum 100-jährigen Bestehen der Schule
Rede von Dr. José Schulz, Botschafter der Bundesrepublik Deutschland Hauptveranstaltung
Seit Gründung der Deutschen Schule “Mariscal Braun” in La Paz lernen deutsche und bolivianische Kinder in den Klassenräumen dieser Schule Zusammen, miteinander und voneinander. Hier entstehen und wachsen deutsch-bolivianische Biografien, die zum Aufbau einer Gesellschaft mit Werten beigetragen haben, beitragen und weiter beitragen werden. Wie die Staatsministerin im Auswätigen Amt, Frau Katja Keul, ebenfalls ehemalige Schülerin einer deutschen Auslandsschule – in ihrer Würdigung sagte, gehört hierzu natürlich das vertiefte Lernen der deutschen Sprache, aber auch die Erfahrung kultureller Vielfalt und Mehrsprachigkeit. Als Begegnungsschule ist sie ein hervorragendes Beispiel für die Verwirklichung unserer deutschen Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik.
Für diese Pflege der kulturellen Beziehungen zum Ausland hat das Auswärtige Amt im Jahr 2023 insgesamt 1,07 Mrd. Euro bereitgestellt, davon ca. 297 Mio. Euro für die Schulen. Die 135 Auslandsschulen bilden den Kern der deutschen Initiative “Schulen: Partner der Zukunft”, in deren rund 2.000 Mitgliedern mehr als 750.000 Schülerinnen und Schüler Deutsch lernen und erleben.
Einhundert Jahre Bestehen beherbergen ein langes Gedächtnis. In dieser Zeit hat auch die Deutsche Schule die Geschichte Deutschlands, Boliviens und der Welt aus nächster Nähe erlebt. Zweifellos ist es den Schulleitern und – leiterinnen, Vorständen, Lehrern und Lehrerinnen sowie Eltern und Schülern gelungen, alle Schwierigkeiten zu
überwinden und eine bemerkenswerte Tradition aufzubauen, immer im Bestreben nach Spitzenleistungen. Dieses stetige Engagement wurde zu Recht 2015 durch die Verleihung des Gütesiegels “Exzellente Deutsche Deutsche Auslandsschule“ gewürdigt. Auch die Verleihung des renommierten “Deutschen Schulpreises 2019” – zweiter Platz – durch die Robert-Bosch-Stiftung und die Heidehof-Stiftung war eine Anerkennung der pädagogischen Arbeit der Deutschen Schule “Mariscal Braun” in La Paz. Einer der Gründe für die Nominierung war, dass die Deutsche Schule ein Studium am Dualen Berufsbildungsinstitut anbietet: Ein Abkommen mit der Deutsch-Bolivianischen Industrie- und Handelskammer ermöglicht ein theoretisches und praktisches Studium, das mit einem international anerkannten dreisprachigen Titel abschließt.
Seit meiner Ankunft im Lande durfte ich herausragende Biographien von Absolventen deutscher Schulen in Bolivien kennenlernen: Aufgrund einer soliden, umfassenden Schulbildung, speziellen eigenen Fähigkeiten und Talenten sowie der Spezialisierung auf verschiedene Bereiche ist es vielen von ihnen gelungen, in hohe Positionen aufzusteigen und somit entscheidend zur Entwicklung unserer Länder beizutragen. Dazu habe habe das Glück, dass ein Teil meines Teams in der Botschaft aus fünf brillanten Abgängerinnen der Deutschen Schule besteht. Aus diesen Gründen stellt es ein Privileg für mich dar, als Botschafter die Feierlichkeiten zu diesem hundertjährigen Jubiläum begleiten zu dürfen. Herzlichen Glückwunsch!
Rede von Herrn Peter Dicke, Beauftragter der Zentralstelle für die Angelegenheiten des Deutschen Schulwesens im Ausland, ZFA.
Liebe Schulgemeinschaft, liebe Gäste
ich freue mich ganz besonders, im Namen der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) der Deutschen Schule La Paz zu ihrem 100-jährigen Jubiläum zu gratulieren. Unter den derzeit 135 von der ZfA betreuten deutschen Schulen im Ausland spielt die Deutsche Schule „Mariscal Braun“ La Paz seit jeher eine wichtige Rolle. Aus diesem Grund freuen wir uns besonders, dass die Schule 2019 mit dem Deutschen Schulpreis ausgezeichnet wurde.
100 Jahre Deutsche Schule „Mariscal Braun“ La Paz, was für eine lange Zeit! Was für eine Verpflichtung und Herausforderung für uns alle, das Bewährte zu bewahren und gleichzeitig nicht stehen zu bleiben und zu beharren.
Ich möchte allen Verantwortlichen der Schule für ihre Beständigkeit und Ausdauer, den immer wieder gezeigten Optimismus, das Vertrauen, die gezeigte Geduld und das täglich in der Anlage zum Ausdruck kommende Engagement für die Schule danken. In diese Dankbarkeit schließe ich ausdrücklich auch die Arbeit seiner Vorgänger ein, die für uns alle eine große Verpflichtung darstellt.
Danken möchte ich auch allen Schülerinnen und Schülern, dem gesamten Personal der Deutschen Schule „Mariscal Braun“ La Paz, den engagierten Eltern, dem Deutschen Schulzentrum und seinem Vorstand, der Schulverwaltung, dem bolivianischen Staat und allen, die die Schule unterstützen, dem
bolivianischen Staat und all jenen, die die Schule mit ihrem Wohlwollen unterstützen. Sie alle repräsentieren auf eindrucksvolle Weise das Schulmotto „Begegnung leben“.
Wie ihr wisst, hat die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen ihren Sitz in der deutschen Stadt Bonn, die bis zur Wiedervereinigung Sitz der Bundesregierung war. Deshalb habe ich euch ein kleines repräsentatives Geschenk aus Bonn mitgebracht. Der wohl berühmteste Sohn der Stadt ist der Komponist Ludwig van Beethoven, der zweifelsohne auch hier bekannt ist. Anlässlich des 250. Geburtstages Beethovens im Jahr 2020 hat der Künstler Ottmar Hörl eine sensationelle Kunstaktion in Bonn gestartet. Auf dem Marktplatz wurden zahlreiche grün-goldene Beethoven-Figuren aufgestellt. Die lächelnden Figuren brachten Einheimische und Touristen zum Staunen und enthüllten ein neues Bild des Komponisten. Kleine Repliken der niedlichen Figuren sind um die Welt gegangen. Eines davon ist nun auch in Bolivien angekommen und soll die besondere Verbundenheit zwischen der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen und der Deutsche Schule „Mariscal Braun“ La Paz symbolisieren.
In diesem Sinne wünsche ich allen ein frohes Fest zum Jahrestag. Zugleich wünsche ich, dass sich die Schule weiterhin gut entwickelt. Freuen wir uns gemeinsam auf die nächsten 100.
Rede von Herrn Michael Heuchel, Vorsitzender der Deutschen Schulgemeinschaft
1923 – eine Zeit des Aufschwungs in vielerlei Hinsicht. Zum Beispiel die erste direkte Flugverbindung zwischen Berlin und London – in 9 Stunden. Es gab bereits die erste bolivianische Pilotin und die bolivianische Regierung gründete die Escuela Militar de Aviación in La Paz.
Das war das Jahr, in dem die Deutsche Schule in La Paz gegründet wurde. Praktisch von Anfang an war sie eine Schule, die nicht nur für deutsche, sondern auch für bolivianische Kinder offen war.
Während viele Jahre lang die Mehrheit der Schüler Kinder aus deutschen Familien waren, ist heute die Mehrheit der Schüler bolivianisch. Und die Begegnung zwischen den beiden Kulturen wird in einem hochwertigen zweisprachigen Unterricht gelebt, so wie in den 135 anderen von der Bundesrepublik Deutschland geförderten deutschen Schulen auf allen Kontinenten.
Die Begegnungsschule fördert neben den akademischen Inhalten des Unterrichts auch soziale und emotionale Kompetenzen, die Inklusion, gegenseitigen Respekt und Vielfalt fördern. In diesem Sinne bereitet unsere Schule die Schülerinnen und Schüler auf ein Leben in einer multikulturellen und
globalisierten Welt vor, die diese Fähigkeiten zunehmend benötigt, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern, die wir uns in der Gegenwart oft noch gar nicht vorstellen können.
Wir machen die Erfahrung, dass unsere Schüler nach Abschluss ihrer Schullaufbahn hier in der Regel hervorragende Studenten an Universitäten sind, sei es in Bolivien, Deutschland oder anderen Ländern. Und wenn sie sich wiedersehen, sind sie auch im Berufsleben erfolgreich und setzen sich für die Gesellschaft ein. In diesem Sinne kann ich unserer Schule und all jenen, die sie im Laufe der Jahre tatkräftig unterstützt haben, sagen: Vielen Dank, und Mission erfüllt für die ersten 100 Jahre.
Heute geht ein Teil der Geschichte unserer Schule zu Ende, aber es beginnt auch die Zukunft mit ihren Herausforderungen. Ich bin sicher, dass die Deutsche Schule auch in Zukunft ihre Aufgabe erfüllen wird, Menschen auszubilden, die zur Entwicklung unseres Boliviens und zu den Beziehungen zwischen Bolivien und Deutschland beitragen.
Es lebe die Deutsche Schule Mariscal Braun!
Herzlichen Dank
Rede des Schulleiters der Deutschen Schule „Mariscal Braun“, Herrn Volker Stender-Mengel
Liebe Anwesende,
100 Jahre CAMB! Wie sehr haben wir diesem besonderen Jubiläum entgegengefiebert, und jetzt ist es Tatsache: 100 Jahre Deutsche Schule La Paz! Von ganzem Herzen möchte ich allen, die daran mitgewirkt haben, sehr, sehr herzlich danken und ebenso herzlich gratulieren.
Vor 10 Tagen trafen sich hier in der Schule mehr als 1500 ehemalige Schülerinnen und Schüler. Der Zusammenhalt und die Treue gegenüber der Schule war und ist beeindruckend. Als älteste war einer Vertreterin der Promo von 1945 anwesend, Schulabschluss vor unglaublichen 78 Jahren. Alle wollen beim 100jährigen Geburtstag ihrer Schule mitfeiern.
Die Erfahrungen, die diese vielen Besucherinnen und Besucher an unserer Schule gemacht haben, können historisch und pädagogisch gesehen nicht dieselben gewesen sein. Was in dieser Zeit alles passiert ist, verdeutlicht eindrucksvoll die Zeitleiste draußen am Gebäude und ebenso der ausführliche Bericht von Robert Brockmann in unserer Jubiläumsschrift. Vielen Dank dafür, lieber Robert.
Aber selbst in den allerletzten Jahren hat sich noch wieder so vieles verändert! Ich nenne nur die umfängliche Einführung von iPads für unsere Schülerinnen und Schüler.
Was ist über die Jahrzehnte geblieben? Was begründet die Treue so vieler Ehemaliger zum CA? Von älteren Jahrgängen werden oft Werte wie Disziplin und Kameradschaft genannt.
Betrachtet man die akademischen und die beruflichen Erfolge vieler Absolventinnen und Absolventen, ob sie nun hier in Bolivien studieren oder studierten – oder in Deutschland, sie bestätigen uns oft, dass unsere Schule ihnen für diese weiten Lebensabschnitte die besten Voraussetzungen mittgegeben hat.
Heute wissen wir mehr denn je, dass es dabei nicht nur um Wissen geht, das kann ich im Bedarfsfall auch schnell im Internet recherchieren, sondern um Neugier und um Kompetenzen, es geht um Argumente und um kritisches Denken, um soziale Empathie und um Verantwortung. Dafür steht die DS seit vielen Jahrzehnten und das begründet auch ihre hohe Anerkennung hier in Bolivien. Angemerkt sei, dass es noch weitere Deutsche Schulen in Bolivien gibt, in SCZ zum Beispiel, in CBBA und die in Oruro feierte kürzlich sogar auch ihr hundertjähriges Bestehen. Herzlichen Glückwunsch!
Auf juristischer Ebene ist die DS La Paz eine binational anerkannte Institution, die große Unterstützung aus Deutschland erhält, weil sie täglich für Demokratie, Gerechtigkeit und Freiheit streitet, und weil sie das Motto der Schule täglich lebt: viviendo el encuentro / Begegnung leben
Was unsere Schule im Rückblick der letzten hundert Jahre geleistet hat, lässt uns heute mit großem Respekt zurückschauen. Die Schule aber, das sind und waren in erster Linie immer die Schülerinnen und Schüler! Ihnen galt und ihnen gilt all unser Bemühen! Für sie müssen und werden wir auch künftig das Bestmögliche geben. Sie sind unser aller Zukunft.
100 Jahre CAMB, 100 Jahre Deutsche Schule La Paz. Das Jahresmotto unseres Schülerparlaments lautet:
100 años haciendo la diferencia, !sé parte de ella!
100 Jahre außergewöhnlich. Sei ein Teil davon!
¡Viva el colegio!
vielen Dank
Lupe Cajias, Jahrgang 1973, „Abschluss vor 50 Jahren“
Erinnert ihr euch an die ersten Tage in der Schule? Viele von uns kannten sich schon, durch die Freundschaft der Mütter, durch ältere Geschwister, durch die Nachbarschaft, weil wir in den von den deutschen Nonnen geleiteten Kindergarten gegangen waren.
Unsere Eltern arbeiteten als Akademiker, Buchhalter, Ingenieure, Geschäftsleute, Erfinder, Lehrer, Ärzte, Anwälte, Kaufleute. Wir beneideten nur einen von ihnen, den Sohn von Don Carlos, dem „Mascarero“. Er war der Einzige, der diese fantastischen Masken von Bären und Teufeln, Chinas und Kondoren hatte.
Vielleicht kam Tante Frida deshalb auf die Idee, uns in einer „Comparsa“ zum Eingang des Kinderkarneval-Corsos zu bringen. Sie besorgte für jeden von uns ein Kostüm, die Latzhose und den Rücken voller roter Kieselsteine, die bunten Tücher, die weißen Stiefel, die engen Strümpfe. Mit der Maske fühlten wir uns wie Zauberer. Wir lernten die Schritte, die Übergänge zwischen den Reihen, die Vorsicht bei den Sprüngen, das Folgen der Band.
Wir haben alle Preise gewonnen, und die Presse hat die originelle Teilnahme eines Kurses hervorgehoben, etwas, das es noch nie gegeben hat. Wir ließen viele Fotos machen und waren glücklich, ohne zu wissen, dass dieser gemeinsame Tanz eine erste Lektion in der Kameradschaft war, die die Schüler der Deutschen Schule Mariscal Braun verbindet.
Wir lernten noch etwas anderes, nämlich dass die Schüler der Deutschen Schule sich trauen, innovativ und avantgardistisch zu sein. Es geht nicht darum, „erfolgreich“ zu sein oder eine Menge Geld zu verdienen. Es geht darum, sich zu trauen, neugierig zu sein, ein Leben lang nach Wissen zu dürsten.
Beim Straßentanz, im Klassenzimmer und in der Leichtathletik wurde uns die Bedeutung von Disziplin und Pünktlichkeit beigebracht. Wir mussten versuchen, alles richtig zu machen, egal, ob wir die Bühne fegen oder die Hauptrolle spielen sollten. Wir lernten, Freundschaften zwischen Männern und Frauen, zwischen den Generationen zu schließen, unterschiedliche Musikgeschmäcker und Vorlieben für den „Look“ zu respektieren. So bereiteten wir uns darauf vor, anderen zuzuhören, Gedanken- und Redefreiheit zu üben.
Sport, Schach, Wettkämpfe, Feste, Spiele, Verliebtsein usw. trugen dazu bei, ein Netz der Zugehörigkeit zu weben. Der Schüler oder ehemalige Schüler der Deutschen Schule, ob Absolvent oder nicht, ob zufrieden oder nicht, weiß, dass er einen einzigartigen Ort hat, an den er immer wieder zurückkehren wird, mit seinem Ehepartner, seinen Kindern, seinen Enkeln und sogar mit seinen Urenkeln, weil die Schule seit 100 Jahren in Betrieb ist.
Ein Jahrhundert, das physische und mentale Grenzen öffnete, zwei Länder, zwei Kulturen, zwei Kontinente vereinte. Wir haben die „Diablada“ getanzt, während wir mit unseren „Laternen“ singend durch die nächtlichen Straßen unter den „Sternen“ zogen. Vielen Dank an alle, die dies möglich gemacht haben. Das immaterielle Erbe ist dasjenige, das nicht verloren geht, nicht kaputtgeht und nicht verrostet.
Rede der Schulleiterin der Deutsche Schule, Ana María Grisi
Ihr könnt euch nicht vorstellen, was für eine Ehre und Freude es ist, das 100-jährige Bestehen unserer Schule zu feiern. Es ist ein Privileg, vor euch allen zu stehen und zu euch mit Worten sprechen zu dürfen, die mehr als aus den Umständen heraus aus der Tiefe der Emotionen kommen. Und es sind diese Emotionen, die diese Geschichte mit zwei parallelen und miteinander verwobenen Fäden durchweben werden:
Der erste Faden
Ich bin stolzer Absolvent des Abschlussjahrgangs 1981 der Deutsche Schule Mariscal Braun. Auch meine Mutter, meine Geschwister und meine Kinder sind Absolventen dieser Schule. Während meiner Schulzeit hätte ich mir nie vorstellen können, dass ich hier einmal Literatur unterrichten würde, nie gedacht, dass ich einmal als stellvertretende Schulleiterin auf diesem Podium stehen würde. Mehr noch, in jenen Schuljahren fiel es mir sogar schwer, mir vorzustellen, dass ich eines Tages meinen Abschluss an dieser Schule machen würde… und hier bin ich dankbar und glücklich. Wie viele andere auch, sollte man nicht denken, dass die 14 Jahre Schulzeit, einschließlich der Vorschulzeit und der Kindergartenzeit, nur aus Blumen, Musik und Gesang bestanden.
Das Schulleben ist nicht einfach, genau wie das Leben selbst. Lesen und Schreiben zu lernen ist wunderbar, aber eine schlechte Handschrift zu haben und die Hausaufgaben nicht zu machen, nicht so sehr. Mit Freunden in der Klasse zu lachen ist schön, aber Prüfungen nicht zu bestehen, ist nicht so schön.
Die Liebe zur Literatur und die Abneigung gegen Mathe bringen enorme Probleme mit sich. Die schwierigen Momente gehen mit dem bunten und freundlichen Faden des Glücks einher, und am Ende kippt das Gleichgewicht in Richtung Nostalgie, wenn wir den zweiten Faden betrachten, den dicksten, den widerstandsfähigsten, den, der uns am Ende zum Weben bringt: die Lehrer.
Und dies ist eine Anerkennung für die enorme Anzahl von Lehrern, die durch die Klassenzimmer dieser Institution gegangen sind und die jetzt hier bei uns sitzen. Der Lehrer, die Lehrerin, sind diejenigen, die uns vom ersten Tag an die Hand nehmen. Sie sind diejenigen, die uns mit Geduld, guter Laune und Festigkeit alles beigebracht haben, was wir wissen, vom Naseputzen bis zum Lesen eines ganzen Buches, die Namen der Knochen des menschlichen Skeletts, die Planeten, Logarithmen, die Namen von Flüssen, Geschichte, Kunst, Musik usw. und vor allem Beständigkeit und Ausdauer.
Dieser Schwarm von Wesen, die wie unermüdliche Bienen, die an Wochenenden und Feiertagen nicht ruhen, andere Wesen unterrichten, hat sich dazu entschlossen, den Faden des Lebens zu spinnen. Und es ist diese wunderbare Schule, in der zwei Kulturen koexistieren, in der das „Tinkuy“ (Begegnung) des Unterrichtens zur Magie wird, in der die bolivianisch-deutsche Freundschaft gewoben wird, es ist hier, wo die Hauptdarsteller, die, die waren und sind, einen Applaus verdienen.
Dies ist die Geschichte, die von großen Menschen gewoben wurde. Hundert Jahre des Wissens, der Kameradschaft und des Engagements, liebevoll gelebt von der Hand unserer Lehrer.
Ihnen gilt mein tief empfundener Dank.
Vielen Dank
Rede des Bürgermeisters zum 100. Jahrestag der Deutschen Schule
Guten Abend, erlauben Sie mir, Sie an ein deutsches Sprichwort zu erinnern
Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.
Sehr geehrte Dame und Herre, ich möchte damit beginnen, den derzeitigen und ehemaligen Direktoren, Lehrern, Schülern sowie dem Verwaltungspersonal, die Teil dieser großartigen Einrichtung sind und waren, die tiefe Spuren in der Ausbildung von Bürgern hinterlassen hat, die zur Entwicklung von La Paz und Bolivien beigetragen haben und weiterhin beitragen, meinen Respekt und meine Anerkennung aussprechen.
Die Mission, die sich die Gründer der Schule vor hundert Jahren gestellt haben, ist durch die Ergebnisse, die allen bekannt sind, voll erfüllt worden.
Besonders hervorzuheben ist, dass die Deutsche Schule weiterhin ein Bezugspunkt im nationalen Bildungswesen ist, der für akademische Exzellenz, ständige Nachfrage und Innovation steht.
Die Geschichte des Colegio Alemán ist mit der Ankunft der ersten deutschen Einwanderer in Bolivien im 19. Jahrhundert verbunden. Sie versuchten, ihre Identität und Kultur zu bewahren, und forderten eine deutsche Ausbildung für ihre Kinder, die auch auf andere Kinder in La Paz
ausgedehnt wurde, um eine hochwertige, zweisprachige Ausbildung zu erhalten.
Zweifellos waren 100 Jahre nicht einfach, denn die Erziehung von Kindern und Jugendlichen war nie eine leichte Aufgabe, und ich sage das in voller Kenntnis der Sachlage, denn ich war Lehrer an der Schule San Calixto. In der Schule bilden wir die Persönlichkeit, die uns für den Rest unseres Lebens begleiten wird; deshalb ist die Schule nicht nur das Gebäude und die Klassenzimmer, die uns beherbergen, es ist nicht nur das Lehrerpersonal, das den Unterricht erteilt, es ist nicht nur das, was wir gelernt haben, es ist nicht nur die Vielzahl der Erinnerungen, die tausendmal abgerufen wurden; es ist diese unbestreitbare Anziehungskraft, die Werte und das Wissen, die uns erlauben, uns für den Rest unseres Lebens zu entwickeln.
Ich gratuliere euch zu Ihrem 100-jährigen Bestehen und wünsche euch, dass ihr noch viele weitere Jubiläen zum Wohle der neuen Generationen feiern können.
Abschließend möchte ich noch ein Sprichwort anführen, das ich sehr kreativ fand:
Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei…