Berufsschule in Lima
06. – 11. Juni 2016: Studienaustausch mit dem BBZ Lima
Im Juni 2016 führte die Berufsschule La Paz einen Studienaustausch mit dem Berufsbildungszentrum (BBZ) Alexander von Humboldt in Lima durch. 12 Azubis im ersten Ausbildungsjahr reisten zusammen mit ihren Lehrerinnen nach Lima.
Von Montag bis Mittwoch und Freitag übernachteten wir im Kusillus Hostel in Miraflores, Mittwoch und Donnerstag bei unseren peruanischen Gastfamilien. Wir besichtigten drei Unternehmen: die Werft SIMA (Servicios Industriales de la Marina) im Hafen Callao, Faber Castell und Heinz Glas. Im Stadtteil San Isidro besuchten wir die Deutsch-Peruanische Industrie- und Handelskammer. Wir erarbeiteten zusammen mit unseren peruanischen Austauschpartnern im BBZ verschiedene Aspekte des Außenhandels und der Weltwirtschaft. Mit einer Stadtführerin lernten wir auch das historische Zentrum Limas kennen.
07. Juni: Besichtigung der Werft SIMA in Lima, Callao Ein Bus des Colegio Alexander von Humboldt holte uns früh vom Hotel ab und brachte uns zum Hafen Callao, wo wir die staatliche Werft SIMA besichtigten. SIMA erhält sowohl Aufträge der peruanischen Marine als auch der peruanischen und weltweiten Privatwirtschaft. Das Betriebsgelände ist riesig, es erstreckt sich über eine Fläche von 300.000 m2. Hier werden Kriegsschiffe, U-Boote, Schlepper, Fischerei- und Containerschiffe gebaut und gewartet. Wir sahen zu, wie die Metallplatten zugeschnitten, gebogen und montiert werden. So konnten wir verfolgen, wie ein Schiff aus vielen unterschiedlichen Metallplatten aufgebaut wird. Wir beobachteten die Montage eines Multipurpose Bootes, die letzten Arbeiten an einem fast fertig gestellten Schlepper und die Reparatur eines deutschen U-Bootes. Ein Mitarbeiter erklärte uns jeden Produktionsprozess im Detail. Wir hatten noch nie ein so großes Unternehmen gesehen. Auf dem gesamten Hafengelände beeindruckten uns auch die großen, grün-weißen Schilder, die auf Tsunami-Evakuierungswege hinwiesen.
08. Juni: Betriebsbesichtigung bei Faber-Castell
Zunächst erhielten wir eine Einführung in die Betriebssicherheit. Durch das Rohstofflager gelangten wir dann in die Produktion. Wir staunten über den vollautomatischen Produktionsprozess zur Herstellung von Plastikgehäusen. Sollten sich die Farbe oder der Druck ändern, wurden die Anlagen in wenigen Minuten umgerüstet. Andere Spezialmaschinen produzierten Kugelschreiberminen, die später automatisch in die Gehäuse eingefügt wurden. An jeder Maschine waren ein/e Mitarbeiter/in für den reibungslosen Ablauf des Produktionsprozesses verantwortlich. Für die Qualitätskontrolle wurde ebenfalls Personal eingesetzt. Im Bereich Temperafarben stand die Produktion still. Uns wurde erklärt, dass hier nur vor Schulbeginn 12 unterschiedliche Farben hergestellt und maschinell verpackt werden.
Bei der Herstellung von Filzstiften übernahmen sogar voll automatische, mit Sensoren ausgestattete Maschinen die Qualitätskontrolle.
Zum Schluss überraschte uns Faber-Castell mit Geschenktüten. Die Freude war groß!!
09. Juni: Betriebsbesichtigung bei Heinz Glas
In der Empfangshalle wurden wir zunächst mit Sicherheitsschuhen und Ohrstöpseln ausgestattet. Jungs, die trotz mehrmaliger Warnungen in kurzen Hosen erschienen waren, mussten draußen bleiben. Dann ging´s in die heißen Produktionshallen, wo ratternde Maschinen und schwitzende Mitarbeiter jährlich 42 Millionen, mehrheitlich blaue, Glas- Flacons für die lateinamerikanische Parfüm- und Kosmetikindustrie herstellen. In dieser Branche ist blau, wie uns gesagt wurde, zurzeit Modefarbe. Die Geschäftsaussichten sind gut, denn der Markt für Parfüm- und Kosmetikprodukte wächst weltweit um 20 %.
08. Juni: Besuch bei der Peruanisch-Deutschen IHK
Wir fuhren früh zur Peruanisch-Deutschen Industrie- und Handelskammer (IHK). Die Geschäftsführerin, Frau Wandelt, informierte uns über die Dienstleistungen der AHK wie z.B. Beratung und Unterstützung deutscher Unternehmen, die in Peru investieren oder als Aussteller bzw. Besucher an peruanischen Messen teilnehmen möchten. Die Peruanisch-Deutsche IHK Lima ist auch Ausbildungsunternehmen. Eine Azubi berichtete über ihre Arbeit und wir erzählten von unseren Praxiserfahrungen in Bolivien.